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Weiss Druck: Neue Druckmaschine & Hochleistungssport als Spitzenmanagement

Ende Januar 2012 hat die Weiss Druck und Verlag (erneut) eine neue Druckmaschine eingeweiht. In den letzten 20 Jahren, in denen ich das Unternehmen und seine beeindruckende Führungs- und Inhabercrew kenne, war dies fortlaufend der Fall war. Der schon Anfang der 90er Jahre größte Arbeitgeber der Stadt Monschau hatte seinerzeit ein großes Druckgelände auf der einen Seite der Straße – dieses wurde im Laufe der Zeit vergrößert, dann der Sprung auf die andere Straßenseite durchgeführt und heute braucht es schon einen Stadtplan, um sich auf dem Gelände zurechtzufinden.

Georg Weiss bei seiner Ansprache

Der geschäftsführende Gesellschafter Georg Weiss stellte die neue Maschine – eine 96-Seiten Manroland Lithoman S – vor. Deren Leistungswerte sind überaus beeindruckend: So können beispielsweise innerhalb einer Stunde 270.000 sechzehnseitige Prospekte gedruckt werden. Dies sind 75 Prospekte / Sekunde, die gedruckt, getrocknet, gefalzt und beschnitten werden – ein Meisterwerk der Technik, eine bemerkenswerte unternehmerische Entscheidung.

 

Vor den gut 200 Gästen sprach auch der dreifache Olympia-Sieger und Gewinner des

Der mehrfach Olympia-Goldmedaillengewinner Jochen Schümann spricht über Management im Hochleistungssport

America’s Cup Jochen Schümann. Der Segler war der Sportdirektor des Alinghi-Teams, das dieses legendäre Segelrennen mit einem Schweizer Schiff zwei Mal gewann.
In seinem überaus spannenden Diskurs gab er einen Einblick, wie Hochleistungssport zugleich auch ein Spitzenmanagement voraussetzt: Ein neues Boot war zu bauen und zu entwickeln – wobei die Bezeichnung Boot für diese Hochleistungsrennmaschinen eine völlig unzureichende Beschreibung ist. Die Schiffe müssen so leicht wie möglich sein, der Mast möglichst hoch, um Platz für viel Segelfläche zu schaffen. Die sich hieraus ergebenden Kräfte und Zielkonflikte sind enorm. Die Verantwortlichen entschieden sich für einen Bootsbauer, dem in einem Rennen ein Mast gebrochen war, und einen anderen, dessen Boot in einem Rennen durchbrach. Begründung: Die sind nicht nur gut sondern sie haben schon Fehler gemacht, die sie bestimmt nicht wiederholen werden… Eine uns Deutschen oftmals fremde angelsächsische Betrachtungsweise.
Gebaut wurden nicht ein sondern zwei Boote – die gegeneinander Rennen fuhren und so sukzessive optimiert wurden. Daher gab es auch zwei Mannschaften – wobei von Beginn an allen bewusst war, dass nur eine Mannschaft ins Rennen gehen würde. Alle Segler wurden gleich bezahlt, egal, ob sie für die erste oder die zweite Mannschaft angedacht waren. Das Team entstammte 15 Nationen und war 100 Mann stark, alles wurde auf Perfektion abgestimmt. Um Zeit zu sparen, wurde festgelegt, dass Termine auf die Sekunde genau einzuhalten wären. Eines Tages kam Pharma-Milliardär Ernesto Bertarelli, der das ganze Vorhaben initiiert und – zusammen mit Sponsoren – finanziert hatte ein paar Minuten zu spät zur geplanten Regatta zwischen den beiden Booten – beide hatten nicht gewartet und bereits abgelegt. Die Regel der Pünktlichkeit galt bedingungslos für alle.
Schließlich kam nach Jahren der Vorbereitung das Rennen. Am Ende gewann das Schweizer Team den America’s Cup mit denkbar knappen Vorsprung. Die Ansprache gab einen faszinierenden Einblick in diesen Einsatz von Hochtechnologie, um ein maßgeschneidertes Individualprodukt zu fertigen, welches nur deshalb erfolgreich sein konnte, weil Sportler, Handwerker, Techniker und Schiffsdesigner gemeinsam jahrelang auf ein und dasselbe Ziel hinarbeiteten. Ein beeindruckender Vortrag, eine beeindruckende Leistung.